Dispo wird teurer – EZB erhöht die Zinsen – 6 Millionen Deutsche sind betroffen

Ca. sechs Millionen Deutschen sehen beim Blick auf ihren Kontostand ein Minuszeichen. Sie befinden sich oft dauerhaft im Dispo. In Zukunft kann dies wieder erheblich teurer werde. Sobald die Europäische Zentralbank (EZB) nun den Leitzins erhöht. Hier muss ein Kunde leider selber aktiv werden, um Kosten zur sparen. Ist der Zins zu hoch kann man sich günstigere Banken suchen.

Die Inflation ist in Deutschlandnahe dem Rekordstand und zwar derzeit 7,9 Prozent. Der Anstieg kann von der Europäische Zentralbank (EZB) gebremst werden. Das EZB-Direktorium um Präsidentin Christine Lagarde kündigte für Juli die erste Zinserhöhung seit elf Jahren an. Die Zinserhöhung bremst wahrscheinlich die Teuerung. Allerdings ist dies für ca. sechs Millionen Deutsche, deren Girokonto sich im Minus befindet, eher ungünstig. 

Die Dispozinsen werden dadurch auch sehr schnell anziehen. Derzeit beträgt der Zinssatz dabei im Schnitt schon 9,43 Prozent. Wenn der Leitzins auf 0,25 Prozent oder später auch noch auf 0,5 Prozent erhöht wird, kann der Dispositionszins auf einen Schnitt von rund elf Prozent steigen. So hoch war der Dispozinssatz, als der Leitzins das letzte Mal bei 0,25 bis 0,5 Prozent lag.

Verbraucherschützer bemängeln schon seit Jahren die hohen Dispozinsen. Doch auch Diskussionen des Bundestages seit 2014 über eine Deckelung der Dispozinsen, brachte immer noch kein Ergebnis.

Dispositionskreditzinsen hängen vom EZB-Leitzins ab

Üblicherweise orientiert sich die Höhe der Dispozinsen am EZB-Leitzins bzw. am sogenannten Drei-Monats-Euribor. Dieser Zinssatz bedeutet, dass sich Banken untereinander dafür Geld leihen (Euribor bedeutet „Euro Interbank Offered Rate“). Die Entwicklung war in der Vergangenheit ähnlich der des EZB-Leitzins. Das Gremium der EZB erklärt für Juli 2022 eine Erhöhung des Leitzinses für möglich.

Wenn der Leitzins erhöht wird, steigen bei den Banken, die ihre Konditionen am Leitzins ausrichten, auch die Dispozinsen. Genauso bei den Banken, die ihre Dispozinsen am Drei-Monats-Euribor ausrichten. Dieser Zinssatz verhielt sich ja in der Vergangenheit stets ähnlich wie der Leitzins. 

Möchte man diese drohende Dispozinserhöhung umgehen, muss man handeln. Eine günstigere Alternative kann eine Bank mit niedrigerem Dispozins sein. Allerdings gibt es noch andere Möglichkeiten

Die bessere Dispo-Alternative – Im Schnitt für unter vier Prozent

Es zeichnet sich ab, dass man sein Konto nicht innerhalb von zwei, maximal drei Monaten ausgleichen kann? Dann sollte man realistisch sein und zu einer günstigeren Alternative wechseln. 

Hier bietet sich beispielsweise ein Ratenkredit an. Derzeit kostet ein Ratenkredit im Bundesdurchschnitt ca. 5,5 Prozent Zinsen. Damit ist er durchschnittlich rund 42 Prozent günstiger als ein Dispo. Wenn man über ein Online Vergleichsportal sucht, sind Ratenkredite sogar nochmal deutlich günstiger zu haben. Die angebotenen Kreditzinsen liegen hier Schnitt weit unter vier Prozent. Im Gegensatz zum Dispositionskredit sind die Zinsen beim Ratenkredit für die vereinbarte Kreditlaufzeit festgeschrieben. Ganz egal, in welche Höhe sich der EZB-Leitzins und der Drei-Monats-Euribor verändern. Ein Ratenkreditnehmer zahlt seine Schulden immer zum einmal vereinbarten Zinssatz zurück. Nach den derzeitigen Prognosen ist ein weiterer Leitzinsanstieg sehr wahrscheinlich.