Ratenkredit im Webshop, 0-Prozent-Finanzierung beim Möbelhändler oder Konsumkredit von der Bank. Überall wird der Kunde mit Kauf auf Kredit gelockt. Aber wann ist gerade jetzt ein Ratenkredit sinnvoll?
Sofort kaufen, später zahlen – das ist sehr verlockend. Dies hilft natürlich so manchen Wunsch zu erfüllen, der sonst nicht erfüllbar wäre. Kaufen auf Ratenkredit liegt voll im Trend. Im vergangenen Jahr wurden Verbraucherkredite in Höhe von 130 Milliarden Euro vergeben. Das sind gut 9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Erst vor Kurzem warb das Möbelhaus „Who’s Perfect“ sogar mit einer Negativfinanzierung von -1% auf 24 Monate. „Wer das neue Sofa oder die neue Küche auf Raten kauft, bekommt bei der Abzahlung sogar noch Geld zurück. Realistisch handelte es sich um eine 0-Prozent-Finanzierung zzgl. einem Prozent Rabatt auf den Kaufpreis. Seit diesem Juni bietet Paypal auch den Ratenkauf im Internet an: Geht man im Onlineshop seiner Wahl zur Kasse, kann man dort direkt einen Ratenkredit Antrag stellen. Dann prüft Paypal innerhalb von Sekunden Identität und Bonität. Hierzu muss der Verbraucher nur seinen Namen, Anschrift und Geburtsdatum eingeben. Wenn für das System nichts dagegen spricht, kann der Kunde per Ratenkredit kaufen und seine Rechnung über einen Zeitraum von sechs bis 24 Monaten zahlen. Es ist kein Paypal-Konto dafür nötig. Die Raten werden pro Monat direkt vom Konto abgebucht. Sondertilgungen sowie eine vorzeitige Rückzahlung des Gesamtbetrags sollen ebenfalls möglich sein. Finanztechnologieanbieter wie Klarna, BillPay oder RatePay haben dies vorher schon gemacht. Zu deren Kunden zählen etwa Eventim, Butlers, MyToys, Otto, Obi und Esprit.
Beim Ratenkredit auf das Kleingedruckte achten
Ist es für die Kunden überhaupt lohnenswert, einen Ratenkredit abzuschließen? Das kommt darauf an, da nicht jeder Ratenkredit auch automatisch eine 0-Prozent-Finanzierung ist. Paypal z.B. nimmt von den Händlern für die Möglichkeit, einen Ratenkauf anzubieten, ordentliche Zinsen. Genauso RatePay, die bitten Händler auch zur Kasse und verlangen für ihren Service zum Teil mehr als 11 Prozent. Nur geben die Onlineshops diese Kosten meist nicht an die Kunden weiter, sondern verbuchen sie als Marketingausgaben.
Wenn ein Shop einen Teil dieser Kosten auf den Kunden als Zinsen umlegt, wäre zu raten, besser die gesamte Summe sofort zu zahlen. Man kann dann natürlich auch vergleichen, ob ein Ratenkredit bei einer Bank günstiger ist. Dies ist zwar ein wenig aufwendiger, kann sich aber sehr stark bezahlt machen.
Möchte man dann einen Ratenkredit aufnehmen sollte man nicht nur auf eine günstige Verzinsung achten. Wichtig sind die weiteren Angebotsdetails:
- Ist es möglich jederzeit Sondertilgungen zu leisten, ohne Gebühren zahlen zu müssen?
- Kann gewählt werden, ob am Anfang, am Ende oder sogar Mitte des Monats gezahlt wird?
- Darf man auch mal eine Rate aussetzen, ohne direkt einen Bonitätsverlust zu erleiden?
- Ist die Ratenhöhe flexibel änderbar?
- Müssen für eine vorzeitige Ablösung des Darlehens Gebühren gezahlt werden – wenn ja, wie hoch sind diese?