Samwer „Rocket Internet“ wird zum Kreditvermittler

Der Samwer-Inkubator „Rocket Internet“, steigt mit Lendico ins Geldverleih-Geschäft. Zum Gründerteam gehört, mit Christoph Samwer, ein Cousin der Rocket-Gründer.

Die Gebrüder Samwer (Jamba, Zalando) probierten bisher jeden Onlinehandel-Trend aus und reizten alles aus. Jetzt setzen sie auf einen neuen Markt: Den Geldverleih im Internet.

Lendico ist als jüngster Rocket-Internet-Anleger an den Start gegangen, mit einem Marktplatz für Kredite von Privatperson an Privatperson. Erst einmal nur in Deutschland, jedoch soll die Plattform im Rocket-Stil schnellstmöglich in weiteren Ländern Einnahmen bringen.

Das in sechs Monaten entwickelte Projekt Lendico gilt schon jetzt als neues Hauptprojekt der Berliner Internetinvestoren. Es ist die große Start-up Unternehmung seit Jahren, welche die Samwer Brüder in Deutschland starten.

Bis vor kurzem hatte sich „Rocket Internet“ konzentriert, Schwellen- und Entwicklungsländer mit Zalando- oder Amazon-Klonen erobern zu können.

Mit dem Projekt Lendico kopierte Rocket das Erfolgsgeschäft des US-Anbieters Lending Club. Diese haben nur im November ein Kreditvolumen von rund 223 Millionen Dollar über die Plattform Lending Club vermittelt. Im Mai war der Suchmaschinengigant Google bei Lending Club eingestiegen. Zusammen mit weiteren Investoren, investierte Google rund 125 Millionen Dollar in dieses Unternehmen, welches 2007 gegründet würde. Der Lending Club wird seither auf rund 1,5 Milliarden Dollar bewertet. Ein Börsengang wird im nächsten Jahr erwartet. In Deutschland haben Auxmoney und Smawa das Geschäftsmodell nun kopiert.

Kreditnehmer bewerben sich

Diese Unternehmen bieten Kreditnehmern Möglichkeiten, kleine Darlehen von Privatanlegern zu erhalten. Hierbei bewerben sie sich auf dem Marktplatz um dies Darlehen.

Die Marktplatzbetreiber bewerten Bonität und legen die Verzinsung fest. Anleger die interessiert sind können Teilbeträge in den Kreditnehmer investieren. Wenn die Gesamtsumme zusammen kommt, wird der Kredit über eine kooperierende Bank ausgezahlt. Zurückgezahlt werden die Kredite in monatlichen Raten. Die Zusammenarbeit mit einer Bank ist hier zulande vorgeschrieben. Mit welchem Geldinstitut Samwers Lendico zusammenarbeitet, teilten sie auch auf Anfrage nicht mit.

Marktplatzbetreiber locken die Kreditnehmer mit niedrigeren Zinsen als Banken, die bei Dispokrediten schon zehn bis zwölf Prozent verlangen. Auch Verbraucher können hier Darlehen erhalten, die von Banken keine oder nur sehr schwer Kredite bekommen, wie beispielsweise Freiberufler.

„Eine neue Anlageklasse“

„Lendico wurde von Beginn an als die digitale Alternative zu Banken entwickelt“, sagte Lendico-Gründer und -Geschäftsführer Dominik Steinkühler. „Unser Marktplatz ist ein neuer Weg zum Kredit und eine neue Anlageklasse.“ Anleger werden gerade in den Niedrigzins-Zeiten mit hohen Renditen angelockt. Die Marktplätze selbst verdienen an Servicegebühren von Kreditnehmern und -gebern.

Lendico bietet nach eigenen Angaben Konsum- und Investitionskredite zwischen 1000 Euro und 25.000 Euro ab 2,99 Prozent Zinsen an. „Aufgrund von Kostenvorteilen kann Lendico günstig Zinsen anbieten oder kleinere Kreditsummen, die sich für Banken oft nicht lohnen“, sagte Steinkühler.

Die Bewerbung um einen Kredit ist kostenfrei, die Kreditnehmer zahlen bei Auszahlung des Darlehens eine Servicegebühr zwischen 0,5 und 4,5 Prozent der Summe. Den Anlegern, die ab 25 Euro in ein Kreditprojekt investieren können, verspricht Lendico noch Renditen von bis zu zehn Prozent. Sie zahlen als Gebühr an Lendico einen Teil von den Zinsen.

In Echtzeit Kreditangebote bewerten

Bei der Bewertung der Kreditanträge setzt Lendico auf einen Algorithmus, welcher in Echtzeit, Kreditangebote bewerten kann. Hierbei arbeitet Lendico mit der Schufa und der Deutschen Post. Das Ausfall-Risiko tragen die Investoren, im schlimmsten Fall könnte es einen Totalverlust geben (Wahrscheinlichkeit liegt bei 3%)

Rocket Internet“ startet Lendico mit einem 50-köpfigen Team. An der Spitze stehen neben Steinkühler, Clemens Paschke, Philipp Petrescu und Christoph Samwer. Einige Landesgesellschaften sind bereits angemeldet, darunter in Frankreich, Italien und Spanien, aber auch in Polen, Russland und der Türkei.

Sicher ist, dass Rocket Internet eine gefüllte Kriegskasse hat. Alleine im ersten Halbjahr haben die Samwers eine halbe Milliarde Euro bei Investoren für bestehende und neue Start-ups gesammelt. Alexander, Marc und Oliver Samwer haben während der vergangenen 15 Jahre mehr als 25 internationale Unternehmen aufgebaut und am Markt platziert.

Schufa freie Kredite

Den Betrügern auf der Spur.
 Vorsicht vor schwarzen Schafen, Kriminalität nimmt mit der Not zu.

Schuldnerberater gehen davon aus, dass in Deutschland jedes Jahr mehr als 400.000 Menschen mit schufafreien Krediten betrogen werden.

Jeder kennt diese verlockenden Angebote, die Kreditvermittler in Anzeigenblättern, Flyern, im Internet und Fernsehen anpreisen, Kredite ohne Bonitätsprüfungen. Doch hier ist Vorsicht geboten.

Keine Vermittlungsgebühren im Vorfeld

Der Geschäftsführer eines Vergleichsportals bestätigt dies, da ihn täglich Fragen von Kunden erreichen, die sich für einen schufafreien Kredit interessieren. Bei dem größten  Teil der Fragen geht es darum, ob und wenn ja, wie hoch Gebühren im Vorfeld verlangt werden dürfen. Es wird allen Interessenten dringend davon abgeraten, eine Vermittlungsgebühren zu bezahlen. Es sind sehr viele Fälle bekannt, bei denen im Vorfeld Gebühren verlangt wurden, es nie zu einem Kreditabschluss kam. Dies ist schlichtweg Betrug!

Sollte es wirklich zu einem Kreditabschluss kommen, werden häufig immens hohe Zinsen verlangt. Sie können bis zu 25,5 Prozent betragen, was mit einem seriösen Zinssatz gar nicht in Verbindung gebracht werden kann.

Nicht nur Vermittlungsgebühren im Vorfeld sind eine üblich Masche. Sogar hohe Telefongebühren werden bei einer Kreditanfrage in Rechnung gestellt. In den allermeisten Fällen trifft man da auf unseriöse, im Grenzbereich der Kriminalität arbeitende Anbieter.

Gute Chancen für Gründer: Aktionswoche 2013 beginnt am 18. November

Wieder viele Existenzgründungen

2012 gab es 346.400 Existenzgründungen. Die Rahmenbedingungen für Gründer sind in Deutschland sehr gut. Stärken sind die gute Infrastruktur, öffentliche Förderprogramme, Schutz vor geistigem Eigentum (Patente) und hohe Wertschätzung von Innovationen. Rund 18 Prozent der Gründer kommen mit einem Produkt oder einer Dienstleistung auf den Markt, die sich als Neuheit auf dem regionalen, deutschen oder weltweiten Markt bezeichnet. Diese Innovationskraft stärkt die deutsche Wirtschaft. Im November findet eine Aktionswoche in Kooperation mit der Global Entrepreneurship Week auf Initiative des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) statt.



Chance Nutzen um Kontakte zu knüpfen

Dieses Jahr findet sie vom 18. bis 24. November 2013 in über 130 Ländern statt. 2012 organisierten 920 Partner in Deutschland mehr als 1.650 Veranstaltungen. Etwa 45.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten diese Chance um Kontakte zu knüpfen und erlangten Einblicke in die Welt des Unternehmertums. Die aktive Startup Expertin Tanja Ebbing konnte auch dieses Jahr wieder die Hochschule Fulda, die Wirtschaftsförderung Fulda sowie die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern als Partner der Gründerwoche Deutschland gewinnen. Es werden Seminare und Workshops mit dem Thema „Existenzgründung mit Strategie – Erfolg durch Spezialisierung“ und „Internetmarketing für Existenzgründer“ angeboten.

Zitat Tanja Ebbing: „Unser Ziel ist es, Praxiswissen zu vermitteln, Chancen der Selbständigkeit aufzuzeigen um interessierte Menschen zu motivieren, ihre Visionen erfolgreich zu realisieren.“   In den  Strategieworkshops lernen die Teilnehmer die Kompetenzen erfolgreicher Unternehmer kennen und üben, wie sie sich eine Strategie zur Verwirklichung ihrer Geschäftsidee erarbeiten können. Sie erhalten einen Überblick präventiver Maßnahmen, um dem Scheitern vorbeugen zu können. Außerdem werden Finanzierungsalternativen vorgestellt.

Workshop Internetmarketing

In dem Workshop Internetmarketing für Existenzgründer wird die Startup-Expertin Ebbing die wichtigsten Säulen aufzeigen. Die Teilnehmer können lernen, wie sie vorhandene Instrumente auch mit geringem Budget nutzen und sich eine Internetstrategie erarbeiten können.

Ebenfalls erfahren sie, wie  typische Fehler vermieden werden können. Internetexperte Thomas Jöckel von der Firma Toolstage wird als Gastreferent Chancen und Risiken eines kostenfreien Baukastensystems im Gegensatz zur  individuell programmierten Internetseite aufzeigen.   Die Gründungsexpertin Tanja Ebbing, wird wertvolle Informationen, Tools und Materialien zum Thema Existenzgründung zur Verfügung stellen.Diese Seminare und Workshops werden in Fulda am 15.11. und 18.11.2013 und  in Hanau am 08.11.2013  jeweils von 09.00 bis 15.00 Uhr angeboten. Es wird eine Aufwandspauschale von 20 Euro berechnet.

Bankgeschäfte sollten laut IWF-Forscher radikal eingeschränkt werden

Zwei IWF-Forscher sind der Meinung, dass Banken nur noch Kredite vergeben dürfen, wenn sie Bargeld in derselben Höhe vorhalten, das würde ihrer Meinung Wirtschaft und Wohlstand fördern.

Ökonomie-Nobelpreisträger Milton Friedman, sowie der Freiburger Ökonom Walter Eucken waren von der Idee überzeugt, genauso wie der Yale-Professor Irving Fisher. Der Staat solle Banken verbieten, im Zuge der Kreditvergabe einfach neues Geld in Umlauf zu bringen, damit soll das Finanzsystem stabil und sicher gemacht werden. In den 30er- und 40er-Jahren forderten prominente Ökonomen, dass ein Geldinstitut nur dann ein neues Darlehen vergeben dürfe, wenn es im gleichen Ausmaß über Bargeldreserven verfügt.

Dies würde das Bankengeschäftsmodell von Grund auf verändern. Bislang müssen Geldinstitute nur für einen kleinen Teil ihrer Kredite Bargeldreserven halten. Sie können somit unbegrenzt Kredit vergeben und dabei tatsächlich neues Geld schaffen. Den Kredit zahlen sie nämlich aus, indem sie dem Kreditnehmer das Geld auf einem Girokonto gutschreiben. Und der Kreditnehmer bringt dieses Bankengeld, das es vorher ja nicht gab, in Umlauf, weil er damit Rechnungen bezahlt.

In den 30er-Jahren sahen einflussreiche US-Ökonomen, wie Fisher, diese wundersame Geldvermehrung als Hauptauslöser der großen Depression. Die Forscher forderten die Anhebung der Mindestreservepflicht der Banken auf hundert Prozent.

Eine Wiedergeburt erlebt die Idee des sogenannten Vollgelds seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise. Der Schweizer Verein „Monetäre Modernisierung“ um den Ökonomen Hans Christoph Binswanger will darüber eine Volksabstimmung durchsetzen.

Vollgeld-Befürworter bekommen gewichtige Schützenhilfe aus der Forschungsabteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Zwei Volkswirte des Fonds stehen der Idee in einer neuen Studie nur positiv gegenüber. Sie würde die Gefahr von Bankenkrisen stark eindämmen und das Wirtschaftswachstum deutlich ankurbeln. Aufgrund all dieser Vorteile sei die Idee eine „höchst wünschenswerte Initiative“, schreiben die IWF-Volkswirte Jaromir Benes und Michael Kumhof.

Die Studie zeigt ein fundamentales Umdenken in der etablierten Makroökonomie. In den vergangenen Jahrzehnten hatte die Disziplin Banken lediglich als Vermittler zwischen Sparern und Investoren gesehen. Weil Geldinstitute Kunden Kredite einräumen, und somit selbst Geld schaffen können, das ignorierte das Fach. „Die entscheidende Bedeutung dieses Faktors ist in der modernen makroökonomischen Literatur fast vollständig verloren gegangen“, schreiben die IWF-Volkswirte.